Was Clubhouse kann

17. Juli 2021
Was Clubhouse kann

Es gibt derzeit keine andere Social-Media-App, die angesagter ist als Clubhouse . Doch worum geht es hier und ist der Hype gerechtfertigt?

Diese Social-Media-App gibt es, seit Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow bei der heiß diskutierten Vereinsdebatte sprach. Auch wenn ihr Konzept vielversprechend sein mag, gibt es doch etwas zu kritisieren.

Zunächst einmal ist Clubhouse eine rein audiobasierte Social-Media-App. Dies ist der erste entscheidende Unterschied zu Facebook , Twitter und anderen.

Statt Bildern, Videos, Kommentaren und Likes gibt es in der Clubhouse-App nur virtuelle „Räume“. Hier finden häufig themenbezogene Diskussionen statt, denen Sie beitreten oder sie abonnieren können. Bisher haben Sie eine Einladung erhalten. Denn bisher war es nur möglich, dem Verein beizutreten, wenn jemand eine „Einladung“ von einem Vereinsmitglied erhielt. Die Exklusivität des Einladungsprinzips ist zweifellos einer der Gründe für den wachsenden Hype.

Die Anwendung soll den Austausch zwischen Menschen ermöglichen, die die gleichen Interessen verfolgen. Neben virtuellen Dashboards und Podcasts ist eine neue Form der offenen Diskussion mit Experten entstanden. Mit der Clear-Sound-Funktion können sich Gleichgesinnte spontan austauschen und Kontakte knüpfen. Es scheint vielen Menschen geschadet zu haben, besonders während der Corona-Zeit.

Networking kann auch drinnen stattfinden. Die Anwendung hat verschiedene Rollen für Benutzer: Moderatoren, die Diskussionen leiten und Benutzer in Moderatoren verwandeln können. Referenten, die sich an Diskussionen beteiligen und sprechen können. Und Zuhörer, die jeder Diskussion folgen können, ohne etwas beizutragen. Wenn Sie einen Beitrag leisten möchten, können Sie den Moderatoren per Knopfdruck signalisieren, einen mündlichen Beitrag zu leisten. Darüber hinaus können Diskussionen im Voraus geplant und über die Kalenderfunktion einer großen Anzahl von Benutzern angekündigt werden.

Auch wenn das Clubhaus in Deutschland erst seit Kurzem für Gesprächsstoff sorgt, ist es nicht ganz neu. Es ging vor einem Jahr online und hatte im Mai 2020 einen Wert von satten 100 Millionen US-Dollar, obwohl es nur 1.500 registrierte Nutzer gab. Derzeit gibt es etwa 600.000 aktive Benutzer. Clubhouse wurde von den Gründern Paul Davison und Rohan Seth mit ihrer Alpha Exploration Co. entwickelt. Davison hat bereits mit seiner Erfindung der Shorts-Foto-App für Schlagzeilen gesorgt. Sie forderte die Nutzer auf, ihre gesamte Fotobibliothek allen zugänglich zu machen. Der Dienst existiert nicht mehr.

Nicht jeder ist im Clubhaus willkommen

Exklusivität gilt nicht nur für das Einladungsprinzip, sondern auch für das Betriebssystem. Denn die Anwendung funktioniert nur mit dem Betriebssystem iOs, also mit dem iPhone. Android-Nutzer hingegen blicken komplett in das Telefon. Der Ausschluss eines erheblichen Teils der Bevölkerung, der sich ein teures Apple-Produkt nicht leisten kann, steht natürlich in Frage. Wer durch die virtuellen Räume des Clubhauses streift, wird schnell merken, dass die Ausnahme gewollt ist.

Der Austausch mit den Großen aus Politik, Musik, Wirtschaft oder Technologie und Start-ups bringt eine Intimität und ein Zugehörigkeitsgefühl zu einer bestimmten Gemeinschaft mit sich. Es überrascht nicht, dass manche Leute vom Clubhaus als einem neuen Treffpunkt der Eliten sprechen, an dem sie unter sich sein können, abseits von lästigen, verhassten Nutzern und Twitter-Austauschen.

Die App schließt aber nicht nur Android-Nutzer vorab aus. Denn wer an Diskussionen im Clubhaus teilnehmen möchte, muss immer live dabei sein. Daher ist es notwendig, sich die Zeit zu nehmen, zuzuhören und seine Meinung zu äußern, was viele Menschen beispielsweise durch einen bezahlten Job oder einen Job als Pflegekraft nicht finden können.

Eine rein audiobasierte App bedeutet, dass auch gehörlose oder schwerhörige Menschen nicht teilnehmen können. Solange das Ausschlussprinzip vieler Anhänger des Ausschließlichkeitsprinzips bestehen bleibt, sollte der Antrag weiterhin kritisch betrachtet werden. Vor allem, wenn die App als Plattform zum Austausch, zur Diskussion und zum Diskurs im Vorwahljahr 2021 gepriesen wird.

Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf die mangelnde Moderation durch den Betreiber in virtuellen Räumen. Leider sind Hass und Beleidigungen heutzutage in den sozialen Medien allgegenwärtig und beschränken sich nicht nur auf den Verein. Der Betreiber greift nicht als Moderator in Diskussionen ein und es besteht für Nutzer keine Möglichkeit, Verstöße direkt auf der Plattform zu melden. Jüngsten Berichten zufolge sollte dieses Problem mit neuen Berichtsfunktionen und unseren eigenen Community-Richtlinien behoben werden. Wie die Umsetzung tatsächlich funktioniert, bleibt abzuwarten.